Bild: Verstärkt ab sofort den TSV Buchbach: Romeo Ivelj.
Buchbach holt Talent Romeo Ivelj
20-jähriger Mittelfeldspieler kommt von Türkgücü – Vertrag mit Akcay aufgelöst
Personal-Rochade beim TSV Buchbach: Der Vizemeister der Fußball-Regionalliga Bayern hat mit Romeo Ivelj ein vielversprechendes Mittelfeld-Talent verpflichtet und sich umgekehrt von Sommer-Neuzugang Berat Akcay getrennt. Der 20-jährige Ivelj stand letzte Saison noch bei Regionalliga-Absteiger Türkgücü München unter Vertrag und war seit Anfang Juli ohne Verein.
„Romeo war eines der größten Talente seines Jahrganges, hat für Kroatien in der U17-Nationalmannschaft gespielt und hat dann wahrscheinlich irgendwann die falschen Entscheidungen getroffen“, sagt Buchbach Sportlicher Leiter Andreas Bichlmaier, der sich von Ivelj erhofft, dass er Druck auf die Spieler in der gut besetzten Zentrale macht. Gleichzeitig erhöht der 1,78 Meter große Kroate auch das Kontigent an U23-Spielern, aus dem Akcay jetzt wegfällt. Der 19-jährige Angreifer aus Waldkraiburg, der über die Stationen bei Wacker Burghausen, 1860 München und SV Oberbank Ried zu den Rot-Weißen gestoßen ist, hat nur ein kurzes Gastspiel in Buchbach gegeben. Bichlmaier: „Es hat auf beiden Seiten nicht so richtig gepasst. Er hat sich das wohl anders vorgestellt, wir haben mehr erwartet und deswegen ist es besser, wenn man sich rechtzeitig trennt.“
Ivelj bekommt bei den Buchbachern einen Vertrag bis Ende dieser Saison und will diese Chance unbedingt nutzen: „Ich weiß, was ich kann, aber ich weiß auch, dass ich starke Konkurrenz vor mir habe.“ Mit Albano Gashi, Daniel Muteba stehen natürlich zwei absolute Platzhirsche auf seiner Lieblingsposition. Und auch die Flügelpositionen, auf die der Neuzugang gerne ausweicht, sind mit Tobias Heiland, Tobias Sztaf und Andreas Hirtlreiter stark besetzt, wobei Ivelj gerade im Vergleich zu Sztaf und Hirtlreiter doch ein ganz anderes Profil mitbringt. „Ich bin jetzt mit keinen großen Erwartungen da, weil ich ja keine Vorbereitung mitgemacht habe“, will sich der Neuzugang erst mal hintenanstellen und sich über Trainingsleistungen empfehlen, darf aber schon in mittlerer Zukunft auf Einsatzzeiten hoffen, da der Kader der Rot-Weißen in der Breite absolut überschaubar ist.
Geboren in Aalen sind sowohl der FC Augsburg als auch der FC Heidenheim bei einem Bundesliga-Nachwuchs-Turnier in Heilbronn auf den damals Zwölfjährigen aufmerksam geworden. Ivelj entschied sich nach Probetrainings bei beiden Vereinen für Augsburg, weil er dort nach Absprache mit seinen Eltern mit einem Bus-Shuttle des FCA zum Training fahren konnte. Anschließend durchlief er alle Nachwuchsmannschaften des Bundesligisten und wohnte zuletzt auch vier Jahre im Internat des FC Augsburg. In der U17 schlug er ein Vertragsangebot über fünf Jahre aus, weil er mit den Konditionen nicht so recht einverstanden war, in der U19 hätte er auch noch mal für drei Jahre verlängern können: „Ich hatte nie Probleme in Augsburg, habe aber auf mein Bauchgefühl gehört und habe das ausgeschlagen, weil ich einen neuen Weg einschlagen wollte. Das war wahrscheinlich die falsche Entscheidung.“ Zum Ende der Transferperiode im letzten Sommer hat sich Ivelj dann Türkgücü München angeschlossen, weil er nicht vereinslos sein wollte. In Nachhinein auch nicht die beste Entscheidung, weil Türkgücü-Trainer Alper Kayabunar (seit Juli TSV 1860 München II) im Abstiegskampf mehr auf erfahrene Spieler setzte. Es folgten oft nur Minuteneinsätze bei schon verlorenen Spielen, erst am Ende der Saison, als der Abstieg in einem desillusionierten Team praktisch schon feststand, durfte er auch mal über 90 Minuten ran.
Jetzt also der Re-Start beim Dorfverein in Buchbach, bei dem alles etwas kleiner ist als in Augsburg und manche Suppe nicht so heiß gelöffelt wird. „Vielleicht tut mir das ja gerade gut. Ich fühle mich sehr wohl, wurde von der Mannschaft gut aufgenommen und verstehe mich mit dem Trainer. Er pusht mich richtig, nimmt noch nach dem Training die Zeiten bei den Läufen und sagt mir viele positive Dinge. Er darf mich ruhig noch härter anfassen.“
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