Bild: Zum zweiten Mal in Folge vom Punkt erfolgreich: Buchbachs Albano Gashi.
Buchbach lange dem Dreier näher
1:1 am Freitag in Memmingen – Später Ausgleich nach frühem Gashi-Treffer
Ein 1:1 (0:1) beim formstarken FC Memmingen ist eigentlich ein durchaus respektables Ergebnis, aber aufgrund der ersten Halbzeit hätte sich Regionalliga-Vizemeister TSV Buchbach am Freitag eher einen Dreier im Allgäu verdient gehabt. „Grundsätzlich geht das Unentschieden schon in Ordnung, wir haben nach der Pause nachgelassen und hätten den Sack eher zumachen müssen“, trauerte Buchbachs Trainer Aleksandro Petrovic dem verpassten Sieg etwas nach.
Die Rot-Weißen erwischten, wie zuletzt schon im Heimspiel gegen Wacker Burghausen, einen Start nach Maß und gingen bereits in der siebten Minute in Führung: Nach Zuspiel von Manuel Mattera drehte sich Daniel Muteba im Strafraum um die eigene Achse und wurde dann von Luis Vetter zu Fall gebracht – den fälligen Elfmeter zimmerte Albano Gashi halbhoch neben dem rechten Pfosten in die Maschen.
In der Folge die Buchbacher eindeutig Chef im Ring, so dass die Hausherren phasenweise richtig ratlos wirkten. Petrovic: „Ich habe in Memmingen noch nie eine Mannschaft so dominant aufspielen sehen wie uns am Freitag. Das hat richtig Bock gemacht, da hat man als Trainer einfach Lust am Zuschauen.“ Die Freude hätte sich beim Buchbacher Coach sicher noch gesteigert, wenn nicht Keeper Dominik Dewein in der 15. Minute eine Volley-Abnahme von Sammy Ammari gerade noch über die Latte geboxt hätte. „Da sind zwei komplett verschiedene Spielphilosophien aufeinandergetroffen. Die eine Mannschaft wollte den Ball, wollte Fußball spielen und hatte dementsprechend Ballbesitz. Die andere Mannschaft hat es nur über lange Bälle probiert. Aber das ist ja legitim und das macht Memmingen mit seinen Leuten, die unfassbar viel Speed haben, auch wirklich gut. Mir gefällt unser Spiel besser, aber ich bin ja kein Neandertaler und weiß, wie das läuft. Wir haben früher schließlich auch so gespielt und deswegen ist mir auch klar, dass das oft schwer zu verteidigen ist, wenn die Kugel nach vorne geschlagen wird, die Kopfballverlängerung kommt und dann der Gegner vor dem Keeper auftaucht“, so die grundsätzliche Einschätzung von Petrovic.
Dank der Raketenbälle in die Spitze hatte Memmingen im ersten Abschnitt auch einige Gelegenheiten, bei denen sich Buchbachs Keeper Marcel Brinkmann aber auf dem Posten zeigte. Nach dem Seitenwechsel konnten die Rot-Weißen dann nicht mehr so nachlegen. Petrovic: „Das war dann vor allem mit dem Ball zu wenig. Trotzdem hätten wir das Spiel eher killen müssen.“ Hatten die Hausherren nach Wiederbeginn zunächst die besseren Chancen, so hätte Tobias Heiland in der 68. Minute fast den zweiten Treffer für die Gäste erzielt, wenn nicht David Bauer die Kugel aus dem Kreuzeck geköpft hätte. Zwei Minute später dann eine Dreifach-Chance für den Vizemeister: Erst scheiterte Tobias Stoßberger an Dewein, dann wurde Heilands Schuss geblockt und Muteba traf per Kopf nur die Latte.
Das rächte sich in der 90. Minute, als Fabian Lutz einen Freistoß an den Pfosten knallte, Brinkmann den ersten Nachschuss noch parieren konnte, aber FCM-Kapitän Jakob Gräser die Kugel schließlich über die Linie drückte. Petrovic: „Sehr bitter. Die Jungs sollen sich auch ärgern, weil sie in der zweiten Halbzeit nicht mehr so klar waren. Aber grundsätzlich sind wir voll bei der Musik dabei, sind gefestigt und wollen das Positive aus diesem Spiel ziehen, zumal die Partie auch noch ganz kippen hätte können. Wir waren dann aber clever, haben das Tempo rausgenommen und haben wenigstens den einen Punkt mitgenommen. Das ist auch ein Lernprozess.“
FC Memmingen: Dewein – Dolinski, Gräser, Bauer, Barbera (56. Yel) – Schmidt (41. Bergmann), Lutz – Maier, Vetter (56. Paschek), Nollenberger (80. Bajramovic) – D. Günes (86. Kroh). Trainer: M. Günes.
TSV Buchbach: Brinkmann – Bahar, K. Hingerl (56. Orth), Tavra, Mattera – S. Hingerl – Stoßberger, Gashi (76. Ivelj), Muteba, Heiland (87. Zada) – Ammari (74. M’bila). Trainer: Petrovic.
Tore: 0:1 Gashi (7., Foulelfmeter), 1:1 Gräser (90.).
Schiedsrichter: Dinger (TSV Bischofsgrün).
Zuschauer: 612.
Gelb: – / Muteba, Ivelj
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