Bild: Die neue Fußball Abteilungsleitung des TSV Buchbach (von rechts): Ex-Chef Günther Grübl, Abteilungsleiter Georg Hanslmaier, Stellvertreter Helmut Schurer, Kassier Sigi Werner, Jugendleiter Andreas Rabenseifner, Schriftführer Daniel Hübner und Schiedsrichter-Obmann Florian Gebert.

Jahreshauptversammlung: Hanslmaier übernimmt nach Ära Grübl

Nach 30 Jahren neue Abteilungsleitung der Fußballer – Viele Aufgaben warten

Beim TSV Buchbach ist am Montagabend eine Ära zu Ende gegangen: Abteilungsleiter Günther Grübl (61), der die Rot-Weißen von der C-Klasse bis in die Regionalliga führen konnte, hat bei der Jahreshauptversammlung der Fußballer sein Amt zur Verfügung gestellt. Neuer Spartenchef ist Georg Hanslmaier (52), bislang Sportlicher Leiter und seit 20 Jahren 2. Abteilungsleiter. Erster Vertreter von Hanslmaier ist jetzt Helmut Scheurer (57), zum neuen Jugendleiter wählte die Versammlung Andreas Rabenseifner.

„Ich habe ja schon vor eineinhalb Jahren angekündigt, dass ich nicht mehr zur Verfügung stehe. Nach 30 Jahren ist einfach der Akku leer und ein Verein wie der TSV Buchbach braucht an der Abteilungsspitze Leute, die vorangehen. Dafür ist Georg Hanslmaier der ideale Mann. Er ist einer, der anschiebt, so einen brauchen wir“, warb Grübl schon im Vorfeld für seinen Nachfolger, der zusammen mit Scheurer ja schon während der Pandemie die Geschäfte geführt hat. Da hat es natürlich in allen Bereichen finanzielle Einschnitte gegeben, aber es ist für mich sensationell, dass alle Sponsoren gehalten werden konnten.“

Und so wählte die Versammlung unter Führung von Wahlleiter Anton Maier auch alle neuen Funktionäre einstimmig. Das beeindruckte auch 3. Bürgermeisterin Maria Vitzthum: „Schön zu sehen, wie reibungslos hier der Übergang nach 31 Jahre vonstattengeht. Verein und Abteilung sind für die Gemeinde echte Zugpferde, insbesondere auch für die Jugend.“  Neben den beiden Abteilungsleitern und Jugendleiter Rabenseifner, der von Willi Ganser übernimmt, wurden auch Kassier Sigi Werner (für Helga Limmer), Schriftführer Daniel Hübner (für Erwin Bierofka) und Schiedsrichter-Obmann Florian Gebert (für Manfred Ebert) neu in ihre Ämter gewählt.

„Nach 20 Jahren als Stellvertreter habe ich mich nach längerer Überlegung entschlossen, weiterzumachen. Es ist klar, dass wir das nicht mehr toppen können, was unter Günther Grübl erreicht worden ist, vielmehr geht es darum das Erreichte zu verteidigen“, erklärte Hanslmaier nach der Wahl und führte aus, dass eventuell auch mal ein zwischenzeitlicher Abstieg in die Bayernliga nicht undenkbar sei: „Das muss man halt dann wieder reparieren.“ Rund eine halbe Million Euro sei in den letzten 30 Jahren in die SMR-Arena mit Bau des Sportheims, der Tribünen, der Flutlichtanlage und des vorgeschriebenen Gästekäfigs investiert worden, würdigte Hanslmaier die „herausragenden Leistungen“ der Vergangenheit, kündigte aber auch an, dass man weiter an der Infrastruktur arbeiten müsse: „Die Kabinen sind nicht mehr tauglich für die Regionalliga. Das müssen wir in der nahen Zukunft ebenso hinbekommen wie die Sportheimerweiterung und den Bau einer Geschäftsstelle. Die Pläne dazu sind eingereicht.“

Eine ähnlich lange Zeit wie Grübl will Hanslmaier nicht an der Spitze der Abteilung stehen: „Ich werde das wahrscheinlich nur zwei oder drei Perioden machen.“ Gleichzeitig stellte er an Vereinsvorsitzenden Anton Maier den Antrag, Grübl bei der nächsten Jahresversammlung des Hauptvereins zum Ehrenmitglied zu ernennen. Für die Zukunft wünscht sich der neue Spartenchef: „Zusammenhalt ist das Allerwichtigste. Für Probleme werden wir immer ein offenes Ohr haben, da soll sich keiner zurückziehen. Wenn es mal Ärger gibt, dann am besten eine Nacht darüber schlafen und dann am nächsten Tag zum Telefonhörer greifen.“

Auch für Grübl stand in der Vergangenheit neben den sportlichen Erfolgen vor allem die menschliche Komponente im Vordergrund. „Herzblut, Ehrlichkeit, Leidenschaft und Anstand“ machte er als die wichtigsten Vereinstugenden aus und erklärte: „Wenn weiterhin Respekt und Zusammenhalt groß sind, kann man noch viel schaffen. Die 30 Jahre waren eine schöne Zeit, nicht nur wegen der Erfolge, sondern vor allem auch wegen der vielen Freundschaften, die entstanden sind.“ Dabei gedachte der scheidende Abteilungsleiter, der noch mal herausstellte, dass der TSV Buchbach längst nicht nur Günther Grübl und Anton Bobenstetter gewesen sei, auch einem langjährigen Freund und Funktionär, der an Pfingsten im Alter von 56 Jahren verstorben ist: „Lieber Erich Haider, wir werden dich im Herzen festhalten und du wirst immer weiter im Verein und beim Fußball dabei sein.“

Selbstverständlich würdigte auch Vereinschef Maier die Verdienste von Grübl und skizzierte den langen Weg von ganz unten bis in die Regionalliga nach: „Spätestens nach den 75 ungeschlagenen Spielen und dem Aufstieg in die Bezirksliga haben viele im Umfeld immer gesagt, dass dies für Buchbach eine Nummer zu groß sei.“ Unter der Leitung von Grübl – „wenn der Kopf stimmt, stimmt auch das Gefolge“ – habe der Verein aber stets die Kritiker verstummen lassen: „31 Jahre kein Abstieg, das muss man erst mal hinkriegen. Lieber Günther, wir danken dir für die unzähligen schönen Momente, die wir erleben durften.“

Maier war es auch wichtig, dass der Verein relativ gut durch die Pandemie gekommen sei und nur rund 50 Mitglieder verloren habe und deswegen weiterhin 1400 Mitglieder zähle. Auch Jugend-Koordinator Helmut Laggerbauer konnte entgegen dem Trend im DFB und BFV freudig vermelden, dass nur wenige Jugendliche mit dem Kicken aufgehört hätten: „Da muss ich den Trainern ein riesiges Kompliment aussprechen, die immer den Kontakt mit den Jugendlichen gehalten haben. Wir haben mit unseren Partnervereinen TSV Obertaufkirchen, SV Schwindegg und TSV Grüntegernbach rund 200 Nachwuchsspieler und haben jetzt aus der A-Jugend 19 Spieler herausgebracht, acht davon für unsere U23 in der Bezirksliga und immerhin elf für die Partnervereine.“ Insgesamt zeigte sich Laggerbauer mit der Entwicklung der letzten Jahre zufrieden: „Wir haben unser Ziel erreicht und uns überall auf Kreisebene etabliert. Wenn wir uns hier weiter stabilisieren, können wir vielleicht in nächster Zukunft den Schritt auf die Bezirksebene wagen.“

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