Liga-Pokal-Aus: "Das hat sich die Mannschaft nicht verdient"

Buchbach muss sich nach unglücklicher 1:2-Niederlage in Eichstätt mit Toto-Pokal trösten

Das war eine historische Chance mit einem Heimspiel die erstmalige Teilnahme im DFB-Pokal klar zu machen, doch der TSV Buchbach musste bei der 1:2-Niederlage am Sonntag im Halbfinale des Liga-Pokals in Eichstätt eine ganz bittere Pille schlucken. Die Rot-Weißen waren auf gar keinen Fall die schlechtere Mannschaft, aber der Fußballgott, in diesem Fall Schiedsrichter Maximilian Riedel vom FC Horgau war Buchbach nicht gewogen.

„Eichstätts Abteilungsleiter Hans Benz hat sich nach dem Spiel bei Georg Hanslmaier entschuldigt und beteuert, dass ihm die Schiedsrichterleistung leid tue“, berichtete Buchbachs Sportlicher Leiter Anton Bobenstetter nach der Partie und zeigte sich tief enttäuscht: „Mir tut die Mannschaft leid, das hat sie sich nicht verdient. Drei Elfmeter gegen uns sind am Ende ein wenig arg viel.“ Während die Eichstätter jetzt mit einem Sieg im Finale des Liga-Pokals in den DFB-Pokal einziehen können, müssen die Buchbacher den Umweg über den Toto-Pokal nehmen, in dem sie auch bereits im Halbfinale stehen.

Die Partie vor 250 Zuschauern nahm sofort Fahrt auf, Fabian Eberle zwang Daniel Maus schon nach fünf Minuten mit einer Direktabnahme zur ersten Parade und auch die Chance von Philipp Federl verpuffte (9.). Auf der anderen Seite wurde ein gefährlicher Schuss von Jonas Wieselsberger gerade noch abgefälscht (11.) und Moritz Sassmann verfehlte den Kasten aus elf Metern nach einer Ecke um Millimeter (12.) – ein ganz dickes Ding!

In einer sehr hektischen Partie auf holprigem Geläuf mit hohem Tempo sorgte ein Kopfball von Julian Kügel dann wieder für Gefahr vor dem Kasten von Maus, aber in der 25. Minute gingen die Rot-Weißen in Front: Christian Brucia, der Siegtorschütze von Burghausen, der am Ende schwer verletzt vom Platz musste, kam nach einem weiten Einwurf von Marcel Spitzer per Kopfball-Ablage von Aleks Petrovic an die Kugel und traf aus sieben Metern mit einem abgefälschten Volley-Schuss traf.

Dass sich Eichstätt in der Folge vehement wehren würde, war klar. Konnte die TSV-Abwehr einen Schuss von Kügel noch klären (31.), so entschied Schiedsrichter Maximilian Riedel nach einer Attacke des eingewechselten Benedikt Orth an Christian Heinloth auf Foulelfmeter, den Kapitän Eberle prompt verwandelte (34.). Doch damit nicht genug: Nach einem weiten Ball der Gastgeber stiegen Lukas Winterling und Federl in der Nachspielzeit der ersten Hälfte am Strafraumeck zum Kopfball hoch und wieder entschied Riedel auf Strafstoß, den erneut Eberle verwandelte.

„Unglaublich schade, alle knappen Entscheidungen wurden gegen uns getroffen, bei beiden Elfmetern gab es nicht den Ansatz einer Torchance“, ärgerte sich Bobenstetter schon zur Pause und stellte dem Unparteiischen kein gutes Zeugnis aus: „Er hat eine extreme Hektik ins Spiel gebracht und unsere Mannschaft, die super im Spiel war, immer im Strafraum Präsenz gezeigt, extrem verunsichert, deswegen ist auch Leberfinger raus gegangen, weil er Angst hatte, dass er fliegt. Wenn es nach 14 Minuten schon vier Gelbe gibt, sagt das alles.“

Auch nach dem Seitenwechsel dominierten die Zweikämpfe das Geschehen, die erste ganz dicke Möglichkeit im zweiten Abschnitt hatten die Gäste, doch Petrovic zielte aus dem Gewühl heraus knapp links neben den Pfosten (59.). Als Riedel nach einer Faustabwehr im Gewühl zum dritten Mal auf den Punkt zeigte, trieb es den Buchbacher Fans die Zornesröte in Gesicht, doch diesmal zeigte Eberle Nerven und senste die Kugel über den Balken (67.).

Buchbach versuchte bis zum viel zu frühen Schlusspfiff alles, um zumindest ein Elfmeterschießen zu erzwingen, doch die Eichstätter verteidigten tief stehend mit viel Glück den Vorsprung. „Wir haben die zweite Hälfte auf ein Tor gespielt, Eichstätt hatte nicht einmal eine richtige Konterchance, das sagt alles“, so Bobenstetter: „Wir sind tief enttäuscht, dass so etwas möglich ist. Beeindruckt bin ich von unseren Spielern, dass sie sich trotzdem so im Griff hatten und ruhig geblieben sind.“

VfB Eichstätt: Junghan – Graßl (80. Wolfsteiner), Waffler, Zitzelsberger, Lamprecht – Federl, Schraufstetter – Heinloth (80. Lushi), Fries, Kügel (90. + 4 Neumayer) – Eberle. Trainer: Mattes.

TSV Buchbach: Maus – Bahar, Winterling, Leberfinger (28. Orth), Spitzer – Walleth, Rosenzweig (70. Mattera) – Petrovic – Brucia (81. Winklbauer), Sassmann (70. Lappe), Wieselsberger (80. Steinleitner). Trainer: Raupach/Bichlmaier

Tore: 0:1 Brucia (25.), 1:1 Eberle (34., Foulelfmeter), 2:1 Eberle (45. + 1, Foulelfmeter)

Schiedsrichter: Riedel (FC Horgau)

Zuschauer: 250

Gelb: Federl, Graßl, Schraufstetter, Zitzelsberger – Rosenzweig, Leberfinger, Petrovic, Brucia, Bahar, Maus

Besonderheit: Eberle schießt Foulelfmeter über das Tor (67.)

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