Raupach: „Hatten es auf der Schaufel“

Buchbacher Pokal-Aus nach 1:2 gegen Türkgücü – Petrovic vergibt Strafstoß

„Wir hatten es auf der Schaufel. Die Niederlage ist sehr, sehr bitter“, Buchbachs scheidender Trainer Markus Raupach hätte sich nur allzu gerne erst nach dem Endspiel im Totopokal verabschiedet: „Die Zeit für dieses eine Spiel mehr hätte ich mir liebend gerne genommen.“ So aber war die 1:2-Niederlage am Mittwochabend gegen den Drittligisten Türkgücü München der letzte Auftritt der Rot-Weißen unter seiner Regie.

„Wir haben das Spiel in der Anfangsphase klar bestimmt und waren auch im zweiten Durchgang in Überzahl überlegen. Wir haben mehr als mitgehalten, haben uns aber nicht belohnt“, so Raupach, dessen Team schon in der fünften Minute durch Tobi Sztaf in Front ging, der nach einem Steilpass von Joe Wieselsberger Filip Kusic austanzte und aus 14 Metern flach neben den Pfosten traf. Doch Türkgücü schlug eiskalt zurück: Erst vernaschte Philip Türpitz die Buchbacher Abwehr bei einem unwiderstehlichen Solo (13.) und drei Minuten später köpfte Filip Kusic einen Freistoß von Moritz Kuhn aus acht Metern zum 1:2 in die Maschen. Raupach: „Sehr ärgerlich, weil wir die Standards bis auf das eine Mal sehr gut verteidigt haben. Der Treffer von Türpitz war bei diesem Tempo schwer zu verteidigen.“

Auf der anderen Seite hielt Franco Flückiger die Gäste bei einem abgefälschten Schuss von Christian Brucia im Spiel (17.) und avancierte in der 44. Minute zum Matchwinner des Drittligisten, als er einen Foulelfmeter von Aleks Petrovic parierte. „Wir hätten Türkgücü packen können, da war wirklich mehr drin“, ärgerte sich der Unglücksrabe. „Das ist für Ali richtig hart. Kein Buchbacher Spieler hätte den Einzug ins Toto-Pokal-Finale mehr verdient als er“, fühlt Raupach mit dem Kapitän der Rot-Weißen mit und lobt den Regisseur: „Hut ab vor Ali, wie er Verantwortung übernimmt und vorangeht. Er nimmt die Mannschaft regelrecht an die Hand.“

In der Situation, die zum Elfmeter geführt hat, wurde Sztaf von Türkgücü-Kapitän Alexander Sorge als letzter Mann niedergerungen – Rot für Sorge, Türkgücü fortan nur noch mit zehn Mann. Das Team von Trainer Petr Ruman konzentrierte sich im zweiten Abschnitt vor allem auf die Defensive und konnte sich erneut bei Flückiger bedanken, der Mitte der zweiten Hälfte einen Hammer von Thomas Leberfinger noch um den Pfosten drehte.

„Das habe ich all die Monate vermisst. Das war beste Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Minute“, urteilte Sportlicher Leiter Anton Bobenstetter nach dem tollen Pokalkrimi, bei dem auch Patrick Walleth und Karl-Heinz Lappe ihre Abschiedsvorstellungen gaben. „Mir haben die Umstände den Abschied diktiert, ansonsten wäre es sehr dumm diese Mannschaft zu verlassen. Die Truppe hat einen überragenden Charakter und auch die Qualität, die in der Mannschaft schlummert, ist wirklich hoch“, so Raupach, der sich aus familiären Gründen in die Fußball-Pause verabschiedet, sich aber schon darauf freut, die Buchbacher Spiele demnächst als Zuschauer zu verfolgen: „Das werden mit etwas weniger Adrenalin im Blut tolle Erlebnisse.“  

TSV Buchbach: Maus – Bahar (64. Sassmann), Winterling, Leberfinger, Spitzer – Walleth (82. Lappe), Rosenzweig– Petrovic – Brucia (74. Winklbauer), Sztaf, Wieselsberger. Trainer: Raupach/Bichlmaier

Türkgücü München: Flückiger – Kuhn, Sorge, Kusic, Römling (46. Hertner) – Kehl-Gomez – Gorzel, Jakobi – Mickels (45. Chato, 46. Barry), Hottmann (57. Sliskovic), Türpitz (91. Tosun). Trainer: Ruman.

Tore: 1:0 Sztaf (5.), 1:1 Türpitz (13.), 1:2 Kusic (16.)

Schiedsrichter: Wittmann (SV Wendelskirchen)

Zuschauer: 265

Gelb: – Kuhn, Türpitz, Gorzel

Rot: Sorge (43.) wegen Notbremse

Besonderheit: Buchbachs Petrovic scheitert mit Foulelfmeter an Flückiger (44.).

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