Ausbildung junger Spieler mit Perspektive: Nächster Mattera gesucht

Als sich der TSV Buchbach innerhalb kurzer Zeit von der Bezirksliga bis in die Regionalliga katapultierte, hielt die strukturelle Entwicklung in Teilen des Vereins nicht mit, doch seit einigen Jahren legen die Rot-Weißen ihren Fokus verstärkt auf die Jugendarbeit und die Förderung von Nachwuchsspielern in der U23, die ja seit 2018 in der Bezirksliga spielt.

Jüngstes Beispiel einer sehr erfolgreichen Entwicklung von der Jugend-Kreisklasse bis hin zur Regionalliga ist Manuel Mattera (19), Jugend-Koordinator Helmut Laggerbauer ist jedoch überzeugt: „Wir haben im Verein mehrere Spieler, die ähnliches Potenzial haben, ich habe da einige talentierte Spieler im Blick, die ich jetzt schon seit vier Jahren begleite. Aber wir haben immer auch offene Augen und Ohren für junge Spieler aus der Region, die vielleicht nur Kreisklasse oder Kreisliga spielen und nur kurz oder gar nicht im NLZ oder am Stützpunkt waren.“ Bezirksliga-Trainer Manuel Neubauer, der ja als Spieler selbst mit Buchbach von der Bezirksliga bis in die Regionalliga aufgestiegen ist und damit sozusagen das Vorbild für die heutige Generation junger Spieler darstellt, weiß aus eigener Erfahrung, wie man eine erfolgreiche Laufbahn startet: „Ich bin ja damals auch ins kalte Wasser gesprungen und weiß, dass man mit Mut, Risiko und Wille viel erreichen kann.“ Ein weiteres Vorbild aus der Regionalliga-Mannschaft ist auch Samed Bahar (23), der zwar am BFV-NLZ in Burghausen und am DFB-Stützpunkt war und auch in Auswahlmannschaften gespielt, aber es eben nie zu einem Bundesliga-NLZ geschafft hat. Über den „Umweg“ Landesliga beim FC Töging, von dem er 2018 nach Buchbach gekommen ist, hat er mittlerweile fast 50 Regionalliga-Spiele absolviert und ist aus dem Team nicht mehr wegzudenken. Neubauer: „Er hat sich das auch zugetraut und es mit Fleiß und Ehrgeiz gepackt.“

Insgesamt 16 neue Spieler – einige davon aus der eigenen U19 – stehen bei Neubauer im stark verjüngten Bezirksliga-Kader. „Dieser Umbruch kommt genau zur richtigen Zeit, für viele Spieler ist es die ideale Chance, weil wir ja die Mannschaft neu aufbauen müssen“, so Neubauer, der auch junge Spieler mit eigenem Kopf fördern will: „Ich hatte in jungen Jahren ja auch meine Marotten. Deswegen bekommen bei uns auch Typen, die vielleicht etwas anders ticken, ihre Chance. Unterm Strich kommt es ja auf die Mischung in der Mannschaft an.“

Laggerbauers Vision ab der Saison 2022/23 ist, dass die U23 von drei gestandenen Bezirksligaspielern geführt wird und der Rest der Truppe aus Ausbildungsspielern besteht: „Nicht jeder U19-Spieler kann ja gleich Landes- oder gar Bayernliga spielen. Unser Vorteil ist, dass wir im Gegensatz zu den größeren Vereinen aus der Umgebung wie Rosenheim, Burghausen, Ampfing oder Landshut eine zweite Mannschaft haben, in der die Spieler in einer guten Liga Praxis sammeln und die Talente reifen können.“ Und Neubauer ergänzt: „Unser großes Ziel ist es, Talente nach oben zu bringen.“

Künftig sollen auch verstärkt U19-Spieler ins Herrentraining der Bezirksliga-Mannschaft reinschnuppern. Neubauer: „Wir wollen da einen speziellen Förderkader schaffen und so die Entwicklung vorantreiben.“

Absolut zufrieden über die Entwicklung der letzten Jahre und zuversichtlich hinsichtlich der nächsten Schritte zeigt sich auch Sportlicher Leiter Georg Hanslmaier: „Ich bin froh, dass Helmut Laggerbauer in Abstimmung mit mir die Initiative ergriffen und Verantwortung übernommen hat. Gerade weil er jetzt durchgängig von der U15 bis hin zur U23 alles auf dem Radar hat, bin ich überzeugt davon, dass wir weiterhin den richtigen Weg einschlagen werden.“

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