Andreas Bichlmaier, der Co-Trainer unserer Regionalligamannschaft, war so nett und beantwortete Fragen zur gegenwärtigen Situation.

Frage: Wie gestaltet sich im Moment der Trainingsbetrieb?

Andreas Bichlmaier: Im Moment findet kein Trainingsbetrieb statt. Die Jungs wissen, an welchen individuellen Baustellen Sie vorwiegend arbeiten sollen. Sie haben aber auch bewusst mit auf den Weg bekommen, sich auch durch andere Sportarten bewegungstechnisch einen Ausgleich zu schaffen. Das ist wichtig für den Kopf. Man sehnt ja selbst während einer normalen fünf- bis sechswöchigen Vorbereitungszeit den normalen Matchrhythmus mit den Highlights am Wochenende herbei. Und wenn das Ziel – die Perspektive – fehlt, fehlt automatisch auch ein Stück Motivation. Es fehlt im Moment – anders als in Sommer- oder Winterpause – einfach noch das fixe Datum, an dem es wieder losgeht, um von dort aus einen sinnvollen Trainingsplan zu erstellen.

Frage: Gibt es Verletzungssorgen?

Andreas Bichlmaier: Bis auf den Langzeitverletzten Moritz Sassmann (Kreuzbandriss) sind eigentlich alle gut aus der Wintervorbereitung gekommen, und wir sind als Team auf einem guten, stabilen Weg. Es sei denn, wir wüssten aktuell von der einen oder anderen Golf- oder Tennisverletzung noch nichts…

Frage: Wie hält man als Trainer die eigene Motivation hoch, wenn man nicht weiß, wann und wie es weitergeht?

Andreas Bichlmaier: Markus und ich haben uns durch das ein oder andere Online-Seminar weitergebildet.

Frage: Hat man als höherklassiger Trainer ständigen Kontakt zu Trainern anderer Vereine? Tauscht man sich aus? Gibt es sogar gemeinsame Plattformen in den sozialen Medien?

Andreas Bichlmaier: Mit dem ein oder anderen Trainer tauscht man sich mal ein wenig aus. Ansonsten viel mit der sportlichen Leitung über die aktuellen Entwicklungen, welche wiederum in regelmäßigem Kontakt mit anderen Vereinsfunktionären/BFV/DFB sind. Weil die Regionalligen die Schnittstellen zum Profibereich sind, sind hier die Unklarheiten im Moment vermutlich noch ein wenig größer als anderswo.

Frage: Wie ist deine Meinung zum Restart der Bundesliga?

Andreas Bichlmaier: Den Restart der Bundesliga nehme ich relativ emotionslos, eher betriebswirtschaftlich, zur Kenntnis. Die Bundesligateams sind Wirtschaftsunternehmen, die das Produkt „Fussball“ verkaufen. Um dies bestmöglich zu tun, fehlen den Vereinen im Moment aufgrund der Geisterspiele lediglich die Emotionen im Stadion und somit ca. 10% an Geldern.

Frage: Hättest du einen Tipp für den DFB bzw. den BFV, was er angesichts der Corona-Krise vielleicht hätte besser machen sollen oder was sie momentan besser machen sollten? Oder haben die Funktionäre und Verbände ihr Möglichstes getan?

Andreas Bichlmaier: Bis denkbare Szenarien juristisch geprüft und angepasst worden bzw. sich höhere Instanzen einig sind und die Gesetzgebung dazu klar ist, sind auch den Verbänden weitestgehend die Hände gebunden. Um die Sportvereine und somit auch das soziale Leben in Deutschland nicht komplett gegen die Wand zu fahren, bleibt nur, sinnvolle Richtlinien aufzustellen, deren geplante Umsetzung mit den regionalen Gesundheitsämtern abzusprechen und in die Hände der Vereine zu legen. Inzwischen sind die Menschen ja doch sehr sensibilisiert für das Thema.

Frage: Falls der BFV heute den Wiederbeginn der Punktspiele für die Regionalliga verkünden würde – wieviel Vorlauf bräuchte die Mannschaft, um zum ersten Punktspiel 100%ig fit zu sein?

Andreas Bichlmaier: Ich gehe davon aus, dass wir vier bis sechs Wochen Vorlauf bekommen, was angesichts der langen Pause auch nötig ist, um dann die Belastungsreize sinnvoll setzen zu können und somit das Verletzungsrisiko weitestgehend zu reduzieren.

Frage: Was glaubst du, wann sehen wir wieder Punktspiele der Regionalliga in Buchbach?

Andreas Bichlmaier: Aktueller Stand ist immer noch, dass frühestens im September der Spielbetrieb wieder starten soll. Sollte das früher der Fall sein, würden wir uns natürlich freuen.

Vielen Dank.