Bild: Bärenstark als Sechser: Rückkehrer Kevin Hingerl.

Trotz doppelter Unterzahl - TSV Buchbach erkämpft ein torloses Remis

Rot gegen Bahar, Gelb-Rot gegen Brucia – Bamberg bei Pfostentreffern im Glück

Der erhoffte Befreiungsschlag ist ausgeblieben, aber der TSV Buchbach hat zum Start in die Frühjahrsrunde der Fußball-Regionalliga Bayern viel Moral gezeigt und in doppelter Unterzahl einen Punkt erkämpft. Am Ende sahen die 540 Zuschauer am Samstag beim Nachholspiel gegen den FC Eintracht Bamberg keine Tore in der SMR-Arena – unterm Strich hilft der Punktgewinn den Gästen mehr als dem Schlusslicht.

Knackpunkt der Partie war die rote Karte gegen Samed Bahar in der Nachspielzeit der ersten Hälfte – der Rechtsverteidiger erlaubte sich gegen Tobias Linz ein unnötiges Revanchefoul und flog vom Platz. Linz, der sich ebenfalls tätlich an dem Gerangel beteiligte, kam mit Gelb davon, eine umstrittene Entscheidung des jungen Schiedsrichters Felix Wagner (23), der bei sieben Einsätzen in der Regionalliga Bayern in dieser Saison schon drei Mal Rot, einmal Gelb-Rot und 28 Mal Gelb verteilt hat.

„Für uns war es natürlich unglücklich, dass wir die rote Karte bekommen haben, als wir am Drücker waren“, ärgerte sich Buchbachs Trainer Aleksandro Petrovic. Die Bamberger hatten anfangs Vorteile vor dem Tor der Buchbacher, vor allem David Lang ließ zwei dicke Möglichkeiten aus, wobei sich auch der aufmerksame Buchbacher Keeper Felix Junghan einige Mal auszeichnen konnte. Dann aber übernahmen die Rot-Weißen mehr und mehr das Kommando: Erst wurde Sammy Ammari noch am kurzen Pfosten geblockt, dann tauchte Keeper Fabian Dellermann einen Schuss von Tobias Heiland um den Pfosten. Richtig Glück hatten die Bamberger dann aber gegen Ende der ersten Hälfte, als Tobias Sztaf eine tolle Flanke von Tobias Stoßberger aus zehn Metern an den Pfosten köpfte. Sekunden vor der roten Karte krachte auch noch ein Schuss von Neuzugang Albano Gashi, der wie der bockstarke Kevin Hingerl in der Startelf stand, an den Pfosten.

Nach dem Seitenwechsel musste Petrovic in Unterzahl mit Christian Brucia und Levin Ramstetter natürlich die Defensive verstärken. Insgesamt ließ die Buchbacher Hintermannschaft auf dem schwer bespielbaren Geläuf dann auch nichts mehr zu. Auch dann nicht, als Brucia in der 82. Minute nach wiederholtem Foulspiel mit der Ampelkarte vom Feld musste.

Trotz der Brisanz des Duells unterstrich auch Bambergs Trainer Jan Gernlein den fairen Charakter der Partie: „Beide Mannschaften wollten fair Fußball spielen. Vor dem Spiel wäre ich mit dem einen Punkt zufrieden gewesen, wenn man dann mit zwei Mann mehr auf dem Feld ist, denkt man schon über drei Punkte nach. Am Ende sind wir aber doch zufrieden.“

Buchbach konnte durch den Punktgewinn den Rückstand auf den letzten Relegationsplatz nicht verkürzen, aber nach dem Motto, „besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“, verteidigte Petrovic sein Team: „Alle haben sich voll reingehauen und sind immer wieder die Löcher zugelaufen. Wenn wir mehr Risiko gegangen wären, hätten wir vielleicht den Gegentreffer kassiert und wären dann mit leeren Händen dagestanden. Man muss immer schauen, was ein Spiel hergibt und deswegen müssen wir mit dem einen Punkt zufrieden sein, auch wenn wir gerne drei gehabt hätten.“

TSV Buchbach: Junghan – Bahar, Walter, Tavra, Orth – Hingerl, Heiland (46. Heiland) – Sztaf (66. Steer), Gashi (83. Mattera), Stoßberger (46. Brucia) – Ammari (87. Manghofer). Trainer: Petrovic.

FC Bamberg: Dellermann – Ljevsiv, Popp, Kettler, Schmitt, Linz – Reischmann, Hack (78. Mahr) Auer (45. + 7 Reck) – Gebhart (78. Strasser), Lang (71. Görtler). Trainer: Gernlein.

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Wagner (SSV Glött)

Zuschauer: 540

Gelb: Stoßberger – Linz, Popp, Reck

Gelb-Rot: Brucia (82.) wegen wiederholten Foulspiels

Rot: Bahar (45. + 5) wegen eines Revanchefouls

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