Bild: Mister Zuverlässig: Marco Rosenzweig will mit Buchbach überraschen.

Buchbach ohne Druck ins „Grünwalder“

Nachholspiel am Mittwoch um 19 Uhr beim FC Bayern München II – Marcel Spitzer und Tobias Steer gesperrt

Anlauf Nummer 13 auf einen Sieg hört sich schon im Vorfeld ziemlich utopisch an: Wenn der TSV Buchbach am Mittwoch um 19 Uhr zum Nachholspiel der Fußball-Regionalliga Bayern beim Tabellenzweiten FC Bayern München gastiert, wird sich die Sieglosserie der Rot-Weißen aller Voraussicht nach um ein weiteres Spiel verlängern. Zu klar sind die Rollen im Vorfeld verteilt, insofern lastet auf den Gästen in dieser Partie kein größerer Druck.

Frei nach dem Motto sag niemals nie stellte Trainer Andreas Bichlmaier trotzdem die rhetorische Frage: „Warum sollte uns nicht ausgerechnet bei den Bayern die Überraschung gelingen?“ Im Hinspiel hatten die Rot-Weißen die Roten am Rande einer Niederlage und kassierten erst tief in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich. Umgekehrt sprechen nicht nur Tabellenkonstellation und Formkurve eine eindeutige Sprache, sondern auch die Statistik: In 15 Vergleichen gab es neun Bayernsiege, fünf Unentschieden und nur einen Sieg für die Buchbacher.

„Wie 90 Prozent aller Mannschaften in der Regionalliga werden es auch wir über die Umschaltmoment versuchen, mit Joe Wieselsberger, Tobi Sztaf und Daniel Muteba, der wohl wieder von Anfang an ran darf, haben wir ja auch gute Geschwindigkeit. Dass wir Bayern nicht dominieren werden, ist klar. Bayern ist spielerisch mit Abstand das Beste, was die Liga zu bieten hat. Neben der individuellen Qualität bewegen sich die Spieler auch meist perfekt im Zwischenlinienbereich, sind zudem extrem handlungsschnell und kommen deswegen immer wieder vor die Kette des Gegners“, so Bichlmaier, der seine eigene Kette umstellen muss, da Marcel Spitzer wegen der fünften Gelben zuschauen muss. Ob der Abwehrhüne wegen seiner Rippenprellung aus dem Samstagsspiel gegen Pipinsried überhaupt einsetzbar gewesen wäre, steht auf einem anderen Blatt. Daneben wird auch Tobias Steer wegen seiner Gelb-Roten-Karte aus dem Pipinsried-Spiel am Mittwoch ausfallen. Ansonsten gibt es bei den Buchbachern bis auf die bekannten Ausfälle keine weiteren Verletzungen, schwierig ist die Situation aber für Sztaf, Marco Rosenzweig, Wieselsberger und Samed Bahar, die allesamt bei vier Gelben halten und in Hinblick auf das Auswärtsspiel am Samstag in Schalding eigentlich keine Sperre riskieren dürfen.

„Wir sind da aktuell in einem gewissen Spannungsfeld. Zum einen wollen wir natürlich das Bayern-Spiel auf keinen Fall abschenken, zum anderen ist in unserer Situation das Schalding-Spiel natürlich bedeutsamer. Ich denke aber mal, dass im Grünwalder die Sinne unserer Spieler immer besonders geschärft sind, der Platz ist besser, das kommt uns auch entgegen und insofern dürften uns da auch weniger Leichtsinnsfehler passieren“, so Bichlmaier, der klar macht: „Der eine oder andere wird sicherlich erst einmal eine Denkpause bekommen, auch wenn das eine Gratwanderung ist. Zudem spielt ja auch noch mit rein, dass wir an die 2. Mannschaft denken müssen, die am Freitag das extrem wichtige Spiel gegen Bad Endorf hat.“

Bei der Analyse der 0:2-Niederlage gegen Pipinsried haben Bichlmaier und Marcel Thallinger kaum neue Erkenntnisse gewinnen können: „Es ist immer das gleiche Lied. Was in der Vorrunde ohne großes Nachdenken geklappt hat, bringen wir aktuell einfach nicht hin. Gerade in der ersten Halbzeit hat die Körpersprache gefehlt, da merkt man einfach auch das fehlende Vertrauen, das man sich nur über Siege holen kann. Auf der andren Seite braucht man gerade in so einer Phase das Coaching der Mitspieler umso mehr, da muss jeder dem anderen helfen, auch wenn einem selbst nicht immer alles gelingt. Trotzdem haben wir in jedem Spiel extrem viele Situationen, bei denen wir vor die Kette des Gegners kommen, aber dann die falschen Entscheidungen treffen oder eben zu ungenau sind. Das ist natürlich auch eine Frage von Qualität, Fußball-IQ und Kaltschnäuzigkeit.“ Auch keine ganz neuen Erkenntnisse, ebenso wie: „Wir müssen uns bei den Bayern auf unsere Defensive konzentrieren. Verteidigen ist 80 Prozent Willenssache.“ Und wenn dann noch ein bisschen Glück dazukäme…

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