TSV Buchbach will am heutigen Freitag um 19 Uhr eine Überraschung schaffen

Die Rollen sind klar verteilt: Der FC Bayern München II, der am heutigen Freitag um 19 Uhr in Buchbach gastiert, ist der klare Favorit, die Gastgeber haben allenfalls Außenseiterchancen gegen den Tabellenzweiten der Fußball-Regionalliga Bayern. „Die Jungs sollen das Spiel genießen, was dann rauskommt, werden wir sehen“, sagt Buchbachs Trainer Andreas Bichlmaier, der natürlich auf eine Überraschung hofft.

Freilich hat der Topfavorit nur vier Punkte mehr als die Rot-Weißen auf dem Konto, allerdings hat die Mannschaft von Trainer Martin Demichelis auch zwei Spiele weniger bestritten. Wegen Länderspiel-Abstellungen musste die Roten zwischenzeitlich pausieren, vor Wochenfrist reichte es nur zu einem 2:2 gegen Aschaffenburg. Die bisherige Bilanz spricht klar gegen die Buchbacher, die in 14 Vergleichen nur einen einzigen Sieg einfahren konnten. Und der liegt lange zurück: Beim 3:2 im November 2015 trafen Stefan Denk und Maxi Bauer (2) im Schneetreiben, in dem die Jungprofis aus der Landeshauptstadt wenig Fußballlust versprühten. Die Bayern lagen damals zwei Mal in Front, das 1:0 besorgte Julian Green, heute Bundesliga-Profi bei Greuther Fürth, das 2:1 für die Kicker um den damaligen Kapitän Karl-Heinz Lappe resultierte aus einem Eigentor von Moritz Löffler.

Während bei Buchbach noch Kapitän Aleksandro Petrovic, Christian Brucia und Thomas Leberfinger, der wie Felix Breuer wieder im Mannschaftstraining ist, dabei sind, hat sich das Gesicht der Bayern-Mannschaft längst komplett verändert – für die meisten Jungprofis geht’s zum ersten Mal in ihrer Karriere in die SMR-Arena. „Nach dem Drittliga-Aufstieg der kleinen Bayern haben wir eigentlich gedacht, dass wir nie wieder gegeneinander spielen werden“, sagt Bichlmaier und fügt an: „Ich gehe davon aus, dass die Bayern jetzt wirklich zum letzten Mal in Buchbach spielen. Wahrscheinlich müssten wir eher in die 3. Liga aufsteigen, um noch mal in diesen Genuss zu kommen.“ Bichlmaier ist sich sicher, dass der Meister am Ende der Saison Bayern München II heißt und dass der Betriebsunfall Abstieg aus der 3. Liga letztmalig passiert ist.

Mit 41 Treffern stellen die kleinen Bayern nicht nur den besten Angriff der Liga, Bichlmaier hat sich auch noch einige andere Superlative herausgepickt: „Bayern hat die wenigsten gelben Karten der Liga, das ist brutal auffällig, daran sieht man schon, wie dominant diese Mannschaft ist.“ Beim Blick auf den Trainer- und den Betreuerstab hat der Buchbacher Coach ebenfalls gewaltige Unterschiede festgestellt: „Bayern II hat eine Funktionsteam, das so groß ist wie unser kompletter Kader.“

Trotzdem wollen sich die Rot-Weißen, die immerhin noch die zweitbeste Abwehr nach Bayreuth stellen, nicht kampflos ergeben. „Nach den beiden Niederlagen hat der Sieg in Memmingen sehr gutgetan, wenn wir mit drei Niederlagen in Folge ins Bayern-Match gegangen wären, hätten wir sicherlich schon mehr Druck verspürt, so aber konnten wir der Mannschaft am Montag frei geben, die Jungs konnten mal durchschnaufen, alle sind stabil, aber wir können halt nur zehn Feldspieler aufstellen. Insofern werden nicht alle aus dem Kader in den Genuss dieses Spiels kommen. Um irgendwie mithalten zu können, werden wir alle Körner brauchen, die wir haben, das wird sicherlich extrem spannend sein zu beobachten“, erklärt Bichlmaier, der sich natürlich wie die Mannschaft und das ganze Umfeld auf eine große Kulisse freut: „Es gibt noch Karten an der Abendkasse, allerdings können die Zuschauer nur gemäß der 3-G-Regel ins Stadion.“